Grünes Leuchtturmprojekt – Case Study
Polytans neuer Hockeyrasen Poligras Tokyo GT ist ein Produkt, das die Ziele der Green Technology Strategie in vorbildlicher Weise verkörpert: Mit der Entwicklung dieses Hockeyrasens ist es Polytan gelungen, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das gegenüber herkömmlichen Kunstrasensystemen deutliche Vorteile in puncto Umwelt und Klima bietet und zugleich weltmeisterliche Spielqualitäten bietet: Polytans Tokyo GT ist der Rasen für internationale Meisterschaften und Wettbewerbe!
DER POLIGRAS TOKYO GT KUNSTRASEN BESTEHT ZU MINDESTENS 60 % AUS DEM NACHWACHSENDEN ROHSTOFF ZUCKERROHR.
- Weniger Verbrauch von ölbasierten Materialien
- Trägt nicht zur Zerstörung tropischer Regenwälder bei
- Konkurriert nicht mit Flächen, die für die Nahrungsmittelproduktion reserviert sind
- Hergestellt aus CO2-neutralen Rohstoffen
GRÜNE REVOLUTION:
BIO-POLYETHYLEN I’M GREEN™
Das Polyethylen, das im Poligras Tokyo GT zum Einsatz kommt, wird zu 60 Prozent aus Zuckerrohr hergestellt: I’m green™ Polyethylen – ein revolutionärer Biokunststoff des brasilianischen Herstellers Braskem. Erneuerbare Rohstoffe statt fossiler Ressourcen.
BESTMÖGLICHE ROHSTOFFERZEUGUNG
Für die Herstellung des biobasierten Polyethylens von Braskem wird Zuckerrohr verwendet. Dieses wird im Anbaugebiet von den Zuckermühlen immer zum Teil in Bioethanol (Kraftstoff) umgewandelt, einem Nebenprodukt der Lebensmittelherstellung (Zucker) in Brasilien. Lebensmittel- und Kraftstoffproduktion sind in Brasilien untrennbar miteinander verwoben. Das Anbaugebiet liegt in 2.500 km Entfernung vom Amazonas Regenwald. Der Anbau erfolgt ohne künstliche Bewässerung, mit hohem Anteil Naturdünger


CODE OF CONDUCT
Zum Schutz der Rechte der Arbeiter auf den Zuckerrohrplantagen hat Braskem seine Ethanol-Lieferanten auf einen „Code of Conduct“ verpflichtet, der Teil des „National Commitment to Social Assistance“ -Programms ist.
KEINE KONKURRENZ ZUR NAHRUNGSMITTELPRODUKTION
Bei der Produktion des I’m green™ Polyethylens entsteht keine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung, da nur Bestandteile verwendet werden, die bei der Zuckerherstellung als Nebenprodukte anfallen. Die ersten beiden Pressungen des Zuckerrohrs werden für die Gewinnung von Zucker als Nahrungsmittel genutzt – erst die dritte Pressung (die für die Zuckerproduktion nicht hochwertig genug ist) dient zusammen mit der sogenannten Melasse als Ausgangsprodukt für die Bio-Polyethylen-Produktion.
Die ebenfalls bei der Pressung des Zuckerrohrs als Beiprodukt anfallende Bagasse wird im Bio-Kraftwerk für die CO2-neutrale Energieerzeugung eingesetzt – diese wird direkt in der Bio-Raffinerie für die Herstellung des I’m green™ Polyethylens genutzt, wobei Strom-Überschüsse ins Netz eingespeist werden. Die bei der Verbrennung der Bagasse entstehende Asche kommt als organischer Dünger auf den Zuckerrohrfeldern zum Einsatz. Dem Ideal einer in sich geschlossenen Kreislaufwirtschaft kommt dieser Prozess also schon ziemlich nahe.
„NEGATIVE“ CO2-BILANZ – ENTLASTUNG FÜR DAS KLIMA
Das dem Zuckerrohr gewonnene Bio-Polyethylen selbst entspricht in all seinen Qualitäten zu 100 % herkömmlichem Polyethylen aus Erdöl – mit einem entscheidenden Unterschied: Während bei der Herstellung einer Tonne herkömmlichen Polyethylens etwa 1,9 Tonnen des klimaschädlichen CO2 freigesetzt werden, wird bei I’m green™ CO2 aus der Atmosphäre gebunden. Mit einer Entlastung des Klimas um 2,77 Tonnen CO2 für die Herstellung einer Tonne Bio-Polyethylen liegen wir nur
geringfügig über dem Wert des „Cradle to Gate“ Life Cycle Assessment (also die Betrachtung des Lebenszyklus vom Anbau bis zur Auslieferung ab Fabriktor).
Auch nach dem Transport von Brasilien in die Polytan-Produktionsstätten in Europa bleibt die für das Klima positiv zu sehende negative CO2-Bilanz erhalten: Beim Einlaufen des Containerschiffs in den Hafen von Rotterdam beträgt der CO2-Vorteil immer noch rund 2,62 Tonnen.


*In deutschen Wäldern sind derzeit 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Das entspricht in etwa 4,4 Milliarden Tonnen CO2. Oder genauer: Ein Hektar Wald speichert pro Jahr über alle Altersklassen hinweg ca. 13 Tonnen CO2.